Wenn sich nach 95 Minuten alle in den Armen lagen, dann muss etwas Großartiges passiert sein. Dies war auch in diesem Halbfinale wieder der Fall. Durch zwei Tore in der Nachspielzeit zieht unser FC Einheit in das Finale des Landespokales ein.
Herrlichster Sonnenschein am Mittwochabend am Mannsberg. Mit dem VFB Germania Halberstadt war ein Gegner auf dem Mannsberg, der zwar in der Regionalliga in akuten Abstiegssorgen ist, aber auch eine solide Rückrunde spielt. Somit ging der VFB aufgrund der höheren Ligazugehörigkeit als Favorit ins Spiel.
Die Anfangsphase gehörte klar unseren Mannen. Waren es die von Kevin Hildach getreten Ecken, die immer wieder für Gefahr vor dem Kasten von Fabian Guderitz sorgten, aber auch ein Schuss von Sitzenstock, den der VFB Keeper abwährte. Erst nach gut 20 Minuten kamen die Gäste dann auch in die Nähe unseres Tores. Nach einer Ecke kam der zweite Ball zu Hackethal, dessen Abschluss aber am Tor vorbei ging. Fortan entwickelte sich ein Spiel ohne nennenswerte Chancen, die Germanen hatten überwiegend den Ball, Einheit konzentrierte sich auf das Verteidigen. Vor dem Pausenpfiff bediente Ole Hoch mit einem guten Pass Hlynianyi, sein Abschluss war allerdings eher einer der Marke „Rückpass“.
Somit ging es torlos in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel ging es in eine furiose zweite Halbzeit.
Nach Pass in die Tiefe von Hildach auf Baro, war dieser frei durch, seinen Abschluss konnte Guderitz aber mit dem Fuß parieren. Und so musste es kommen, wie es Theoretiker vorhersagen: „Machst du sie vorne nicht rein, bekommst du sie hinten.“, so geschah es in der 55. Minute, als die Einheit Abwehr einen Ball nicht klären konnte, Ole Hoch war es egal und hämmert den Ball aus rund 11 Metern unter das Dach von Keeper Lohse. Die Chance zum Ausgleich hatte wiederum Kevin Hildach, sein Schuss aus spitzem Winkel ging aber nur an den Pfosten. Durch viele Wechsel auf beiden Seiten verflachte die Partie etwas. Halberstadt mit deutlich mehr Ballbesitz, aber keinen Ideen, Einheit mit einer guten Verteidigung wurde fortan immer mutiger gegen den Favoriten aus der Regionalliga. So dauerte es bis zur 89. Minute bis zur nächsten Chance. Der eingewechselte van der Werff nutzte einen Abstimmungsfehler in der Defensive allerdings nicht aus und scheiterte an Keeper Lohse zur möglichen Entscheidung.
Was dann passierte, ist nicht in Worte zu fassen..
Schiedsrichter Eric Weißbach zeigte vier Minuten Nachspielzeit an, vier Minuten die ein komplettes Spiel drehten.
Nach Foul an Milushev nahm sich Niclas Treu die Kugel, seine Flanke gelangte zu Steven Raeck, der den Ball aus 11 Metern per Aufsetzer zum Ausgleich in die Maschen kickte! Der viel umjubelte Ausgleich, wie bereits vor 1,5 Jahren, damals allerdings in der Nachspielzeit der Verlängerung. Viele stellten sich schon auf eine Verlängerung ein. Nach Pass von Sitzenstock auf Baro, holte letzterer nochmal eine Ecke heraus. Getreten von Gino Dörnte mit der Devise „einfach scharf rein“, landete seine Ecke perfekt auf dem Kopf von Danny Wersig, der frei am ersten Pfosten stand – Tor! Jubel, Tränen alles an Emotionen was zu einem solchen Finish dazu gehört. Denn nach dieser Aktion war Schluss, Schiedsrichter Weißbach pfiff das Spiel erst gar nicht wieder an. Somit ziehen unser Oberliga Kicker wie im Vorjahr in das Finale des Landespokales ein.
Unter dem Strich muss man sagen, dass es natürlich ein glücklicher Sieg war aufgrund desr Zeitpunkte der Tore, aber auch keineswegs unverdient.
Ein Spiel, welches auch kein schlechtes Spiel war wie beschrieben, sondern taktisch gut. Das Team von Manuel Rost zwar mit gefühlten 75% Ballbesitz, allerdings ohne wirkliche Idee, Einheit konzentrierte sich überwiegend auf die Defensive, was gegen eine Mannschaft aus einer höheren Liga auch verständlich ist.
„Auf dem Mannsberg hier zuhause gelten andere Gesetze, andere Regeln und dies hat es heute auch mal wieder unter Beweis gestellt.“, so Wersig gegenüber dem MDR.
Trainer Hannes Deicke: „Mich freut es persönlich sehr für meine Jungs und alle, die heute im Stadion waren, natürlich war es am Ende etwas glücklich. Den Schwung wollen wir natürlich in die Liga mitnehmen.“